Montag, 22. Juni 2009

Autofahren im Glarnerland

Im Gegensatz zu meinem guten Freund Dabu (http://youngandfantastic.blogspot.com/) der ein konsequenter ÖV-Nutzer ist, habe ich nach vier Jahren täglich mit der SBB nach Zürich pendeln und dann mit dem Tram ins Büro, beschlossen, meinen neuen Arbeitsweg nach Chur mit dem Auto auf mich zu nehmen. Zum einen hat dies mit der ungünstigen Lage des neuen Arbeitsplatzes zu tun, zum anderen fahre ich einfach gerne Auto. Ja, ich bin ein überzeugter Autofahrer. Das ist in einer ländlichen Region, wie dem Glarnerland auch nicht so verkehrt, denke ich. Zumal die Anbindung und die Verbindungen mit den ÖV's nicht wirklich ideal sind (wenn auch viel besser als noch vor ein paar Jahren). Auf jeden Fall ist ja schon seit Jahren, oder Jahrzehnten die Diskussion rund um die Umfahrungsstrasse im Gange. Leider auch eben so lange ohne wirkliche Resultate. Nun ja, so ein Entscheid hat sicher eine sehr einschneidende Wirkung und je nach Lösung (Route der Strasse) auch einen Einfluss auf das Landschaftsbild des schönen Glarnerlandes. http://www.umverkehr.ch/100-Mrd.-Ostschweiz.html Nichtsdestotrotz sollten jetzt langsam aber sicher Nägel mit Köpfen gemacht werden. Das Hinterland stirbt immer mehr aus. Die wenigen Betriebe im Industriesektor, die sich da noch halten, sind wohl mehr aus Goodwill und Lokalpatriotismus, als auch wirtschaftlichen Gründen da ansässig. Wenn ich mir aber überlege, wie mühsam Anfahrtswege sind, die zum grössten Teil auch mit den LKW's gemacht werden müssen (da die SBB ja in fast allen Bahnhöfen die Gleiszahl auf ein Gleis reduziert hat und somit die Infrastruktur für den Bahnverkehr teilweise eingeschränkt hat). Nun möchte ich jedem Politiker mal ans Herz legen, zu den Hauptverkehrszeiten von Näfels (Autobahnausfahrt) nach Schwanden zu fahren. Eine Strecke von gut 14 Kilometer. Unter normalen Umständen (normales Verkehrsaufkommen) fahrbar in gut 20 Minuten. Nebst der tollen Baustelle, die einem schon (von Zürich oder Chur herkommend) auf der Autobahn die Nerven raubt, steht man vor sämtlichen Kreiseln und auch dazwischen permanent im Stau, oder im stockenden Kolonenverkehr. So kann es gut sein, dass man für 14 Kilometer 35-45 Minuten unterwegs ist. In dieser Zeit fährt man auch locker von Näfels nach Zürich (65 Kilometer)!!! Die Vorteile einer Umfahrungsstrasse für die Wirtschaft & Industrie, für die Arbeitnehmer (speziell Pendler) und natürlich auch für den Tourismus (Anfahrtswege nach Elm, & Braunwald würden deutlich verkürzt werden) liegen meiner Meinung nach deutlich auf der Hand. Jetzt sollen endlich mal Nägel mit Köpfen gemacht werden! Doch bis die Strasse stehen wird, werde ich mich und vermutlich auch viele andere Autofahrer täglich nerven und hoffen, dass die Politik das Heft nun definitiv in die Hand nimmt. Wenn also ein entnervter Autofahrer hinter Euch die Hände verwirft und wild gestikuliert...dann wär das dann ich :)




3 Kommentare:

  1. Ciao Pete

    Das Thema liess mich bisher relativ kalt, da ich weder Automobilist noch allzu verwurzelter Glarner bin. Mich nähme aber trotzdem - oder gerade deshalb - wunder, welche Variante der Umfahrung dir am geeignetsten scheint. Das vorige Gemeindedenken, welches sich wohl auch nach der Gemeindestrukturreform am Leben halten können wird, scheint mir leider auch hier ein relevanter Faktor...

    Gruäss, Philip

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  2. ciao Philip

    Mir erscheint die Tunnel-Variante und ein Anschluss in Glarus Süd (also nicht Glarus Süd gemäss neuer Gemeindebezeichnung). Zwar ist die Tunnel-Variante wohl die teuerste (die Frage der Finanzierung ist mir diesbezüglich - und so wie mir scheint auch den Politikern (Stichwort Bund oder Kanton) nicht bekannt).

    Gründe hierfür sind:

    - dass ein Anschluss vor Glarus (Glarus Nord) nur auf das nächste Nadelöhr (Eingangs Glarus) lenken würde,
    - die Tunnelvariante weil für das Landschaftsbild am wenigstens Beeinflussung statt findet, meiner Meinung nach.

    - und kein wertvolles Kulturland verloren geht (war ja in den jüngsten Diskussionen wie bei der Fischfarm immer ein Hauptargument der Gegner)

    Dass das Gemeindedenken verschwinden wird, kann ich mir auch nicht vorstellen, mindestens nicht kurzfristig, wohl auch nicht mittelfristig...

    Gruäss
    Pete

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  3. dann hat der Mister Schweiz aber noch einiges zu tun, bis das Glarnerland dermassen überrennt wird, dass sich das Projekt auszahlt!:)

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