Dienstag, 30. Juni 2009

Slack Line, oder wenn Balance neu gefühlt wird











Am Sonntag ist es passiert und das Slack Line Fieber hat mich erwischt. Nein, nichts Schlimmes, im Gegenteil.

Was ist Slackline (Quelle: http://www.slackjack.ch/)
Die Slackline ist ein dehnbares Schlauchband. Der Begriff stammt aus dem Englischen wobei "slack" mit schlaff- oder schlappgespannt und "line" mit Leine oder Band übersetzt wird. Die Slackline ist also ein schlaff gespanntes Band auf welchem man balanciert, läuft oder springt.

Der Vergleich leitet sich vom Seiltanz her, wo ein Drahtleil (Stahlseil) verwendet wird. Die Vorstellung auf einem schmalen Band zu stehen, gehen oder zu springen zieht die Betrachter in ihren Bann. Der größte Unterschied zum klassischen Seiltanzen ist die Spannung einer Slackline – sie ist so gering, dass sich das Band leicht zur Seite schaukeln lässt. Dadurch werden sehr hohe Anforderungen an die koordinativen Fähigkeiten gestellt, was bereits vor einigen Jahren Skirennläufer (z.B. Ingemar Stenmark oder Bode Miller) für sich als Training entdeckt haben und in neuerer Zeit auch in der Physiotherapie Anwendung finden.
Eine moderne Slackline besteht aus 2 Elementen. Dem Spannset und der eigentlichen Line. Die Slackline verbindet zwei feste Elemente wie z.B. Bäume und wird mit dem Spannset gespannt - bis Sie begehbar ist. Die Line ist elastisch und federt und schwingt. Dadurch kann man nebst dem einfachen Laufen auch darauf jumpen. Von der Schraube bis zum Rückwärtssalto ist alles möglich. Die Slackline wir meist in den Längen 10m, 15m oder 25m angeboten. Bei Wettbewerben und Rekordversuchen kommen aber auch wesentlich längere Lines zum Einsatz. In der Breite variieren die Bänder von 20, 30 und 50mm. Bei der normalen Anwendung wird die Slackline in einer Höhe von 50 – 100 cm ab Boden gespannt.


Meine ersten Gehversuche habe ich auf einer 35mm / 15 Meter Slack gemacht. Mit etwas Geduld und Übung macht das wirklich richtig Spass. Und was gibt es schöneres, als mit etwas Musik, guten Freunden und dem herrlichen Panorama des Klöntals dieses Sportgerät auszuprobieren? In diesem Sinne: Have fun!





Montag, 22. Juni 2009

Autofahren im Glarnerland

Im Gegensatz zu meinem guten Freund Dabu (http://youngandfantastic.blogspot.com/) der ein konsequenter ÖV-Nutzer ist, habe ich nach vier Jahren täglich mit der SBB nach Zürich pendeln und dann mit dem Tram ins Büro, beschlossen, meinen neuen Arbeitsweg nach Chur mit dem Auto auf mich zu nehmen. Zum einen hat dies mit der ungünstigen Lage des neuen Arbeitsplatzes zu tun, zum anderen fahre ich einfach gerne Auto. Ja, ich bin ein überzeugter Autofahrer. Das ist in einer ländlichen Region, wie dem Glarnerland auch nicht so verkehrt, denke ich. Zumal die Anbindung und die Verbindungen mit den ÖV's nicht wirklich ideal sind (wenn auch viel besser als noch vor ein paar Jahren). Auf jeden Fall ist ja schon seit Jahren, oder Jahrzehnten die Diskussion rund um die Umfahrungsstrasse im Gange. Leider auch eben so lange ohne wirkliche Resultate. Nun ja, so ein Entscheid hat sicher eine sehr einschneidende Wirkung und je nach Lösung (Route der Strasse) auch einen Einfluss auf das Landschaftsbild des schönen Glarnerlandes. http://www.umverkehr.ch/100-Mrd.-Ostschweiz.html Nichtsdestotrotz sollten jetzt langsam aber sicher Nägel mit Köpfen gemacht werden. Das Hinterland stirbt immer mehr aus. Die wenigen Betriebe im Industriesektor, die sich da noch halten, sind wohl mehr aus Goodwill und Lokalpatriotismus, als auch wirtschaftlichen Gründen da ansässig. Wenn ich mir aber überlege, wie mühsam Anfahrtswege sind, die zum grössten Teil auch mit den LKW's gemacht werden müssen (da die SBB ja in fast allen Bahnhöfen die Gleiszahl auf ein Gleis reduziert hat und somit die Infrastruktur für den Bahnverkehr teilweise eingeschränkt hat). Nun möchte ich jedem Politiker mal ans Herz legen, zu den Hauptverkehrszeiten von Näfels (Autobahnausfahrt) nach Schwanden zu fahren. Eine Strecke von gut 14 Kilometer. Unter normalen Umständen (normales Verkehrsaufkommen) fahrbar in gut 20 Minuten. Nebst der tollen Baustelle, die einem schon (von Zürich oder Chur herkommend) auf der Autobahn die Nerven raubt, steht man vor sämtlichen Kreiseln und auch dazwischen permanent im Stau, oder im stockenden Kolonenverkehr. So kann es gut sein, dass man für 14 Kilometer 35-45 Minuten unterwegs ist. In dieser Zeit fährt man auch locker von Näfels nach Zürich (65 Kilometer)!!! Die Vorteile einer Umfahrungsstrasse für die Wirtschaft & Industrie, für die Arbeitnehmer (speziell Pendler) und natürlich auch für den Tourismus (Anfahrtswege nach Elm, & Braunwald würden deutlich verkürzt werden) liegen meiner Meinung nach deutlich auf der Hand. Jetzt sollen endlich mal Nägel mit Köpfen gemacht werden! Doch bis die Strasse stehen wird, werde ich mich und vermutlich auch viele andere Autofahrer täglich nerven und hoffen, dass die Politik das Heft nun definitiv in die Hand nimmt. Wenn also ein entnervter Autofahrer hinter Euch die Hände verwirft und wild gestikuliert...dann wär das dann ich :)




Donnerstag, 18. Juni 2009

Miss Schweiz Wahl, Papierlischwiizer und eine waschechte 1291 Schweizerin....

Noch ist es nicht all zu lange her, dass "unser" Glarner André Reithebuch zum Mister Schweiz gewählt wurde. Die Diskussionen rund um seine Person möchte ich eigentlich nicht aufgreifen. Jedoch hat er auch in den politisch bürgerlichen Lagern mit seiner Positionierung als bodenständiger und naturverbundener Handwerker und richtiger Schweizer (oder wie man in diesen Kreisen gerne sagt: Eidgenosse) viele Sympathien gewinnen können. Endlich mal wieder kein Papierlischwiizer quasi.

Im Leserforum von http://www.suedostschweiz.ch/ bin ich dann auch wieder über diesen lustigen Begriff "Papierlischwiizer" gestolpert. Und es hat mich auch nicht besonders verwundert, dass ein SVP-Exponat damit um sich geschlagen hatte. Ich zitiere eine kurze Sequenz aus der Diskussion um's Thema Jugendgewalt in Chur (http://www.suedostschweiz.ch/leserservice/forum/index.cfm?page=detail&threadid=16324&postid=16353#16353 ) : "Vermutlich waren es wieder 'Schweizer'. Vom Migrationshintergrund erzählt dann niemand. Es ist doch logisch, dass diese Steigung der Jugendgewalt verbunden ist mit der realen Erhöhung des Ausländeranteils. (Mit real meine ich die Papiirlischweizer miteinberechnet!!)Es kotzt mich an, dass die Zeitungen von Schweizern sprechen und man sieht im Video genau, dass die Schläger sicherlich im Balkan gebürtig sein müssten oder zumindest von dort abstammen.Über diese Dinge spricht nur keiner bei den linken Zeitungen."

aha, wieso wollen dann die Zollbeamten immer meinen Pass sehen, wenn man ja Nationalitäten und Herkünfte auf Grund des Aussehens bestimmen kann?

und weiter:
"Naja, wenn Sie dann nun Gewalt als Kultur verkaufen möchten, bitte sehr.Man müsste dann ja Ehrenmorde ebenso mit der Kultur entschuldigen!Kultur hin oder her, in der Schweiz müsste man sich nach bürgerlichem Verständnis benehmen (Nach linkem Verständnis darf man Zürich zerschlagen und Hotels besetzen sowie zerstören). Wer sich nicht benehmen kann, der ist hier im falschen Land und soll schleunigst wieder dort hin, wo er her kam. Dort kann er dann wieder seine Frau verprügeln und andere Frauen steinigen. Er darf sich dort dann wieder seiner Neandertaler-Kultur zuwenden."

Nun frage ich mich, ob sich ein Präsident einer SVP-Sektion erlauben darf, mit solchen - meiner Meinung nach rechtlich - sehr kritischen Aussagen (Neandertaler Kultur, etc.) an die Öffentlichkeit gehen darf. Für mich disqualifiziert sich diese Person somit direkt selbst. Und auch die SVP. Wer hier die Nähe an die rechte Szene komplett abstreitet, der kann nicht die ganze Wahrheit sagen oder muss sich eigentlich von solchen Leuten distanzieren.

Aber kann mir denn jemand mal Papierlischweizer definieren? Sind dann Cecchet Cecchets, Heftis, Bertinis, Martis etc. nicht ursprünglich und eigentlich auch Papierlischweizer? ein "i" am Namesende deutet im Normalfall auf einen italienischen oder romanischen Ursprung hin. Ab wann ist man den ein Papierlischweizer? Und ab wann nicht mehr? Und wie wird man denn ein so toller Eidgenosse?

Macht Euch selbst ein Bild von Marc Ziltener, Präsident der SVP Sektion Glarus Nord:
http://www.svp-glarusnord.ch/index.asp?fHigherChapter_ID=172&fChapters_id=172&fSubChapters_id=189&ID_Contents=&fTemplatefile=inhalt.asp&blnPreview=0&fLanguage_ID=0&fSeason_ID=0

"Ich lege viel Wert auf artgerechte Tierhaltung, deshalb kaufe ich nur Schweizer Fleisch."

aber zurück zum eigentlichen Thema:
In den letzten Tagen wurden die Finalistinnen der nächsten Miss Schweiz Wahl bekannt gegeben. Unter den Kandidatinnen ist auch Marion Stutz aus Hochdorf (LU) - eine (Zitat) "waschechte 1291 Schweizerin". Nun was ist eine waschechte 1291 Schweizerin? War die Gute mit auf dem Rütli vor über 700 Jahren? Dann hat sie sich echt gut erhalten. Bravo! Und warum bezeichnet man sich so? Die Antwort ist ganz einfach: «Ich nenne mich 1291-Schweizerin, weil ich oft für eine Russin gehalten werde.» Noch Fragen?

http://www.20min.ch/unterhaltung/people/story/-Eine-waschechte-1291-Schweizerin--26257366






Die Glarner Polizei ersucht zur Mithilfe für ein neues Leitbild

Die Woche bin ich über folgende Meldung gestolpert:

Die Glarner Kantonspolizei erarbeitet zur Zeit mit einer internen Arbeitsgruppe ein Leitbild. Das Leitbild soll zukunftsgerichtete Werte und Richtlinien enthalten, denen die Kantonspolizei Glarus bei ihrer Arbeit im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben und des politischen Auftrages nachleben wird, schreibt die Kantonspolizei Glarus in einer Mitteilung.

Der komplette Artikel dazu: http://www.suedostschweiz.ch/newsticker/index.cfm?id=10740&newsRessort=&newsRegion=20&startrow=11

Nun kann man sich fragen, ob die Kantonspolizei die vergangenen Jahre überhaupt gar nicht über ein Leitbild verfügt hat (was mich bei gewissen Aktionen des ehemaligen Polizeikommandanten Roy Kunz nicht verwundern würde)? Oder ob die Polizei selbst nicht fähig ist, ein Leitbild zu erstellen?

Nun ja, die Bevölkerung als "Leitragende" fragen ist doch eigentlich eine gute Idee....in Zeiten der Wirtschaftskrise hat auch die Polizei wohl Sparpakete aufgebrummt bekommen. So lässt sich Geld für eine professionelle PR-Agentur einsparen.

Ich persönlich wünsche mir im (neuen) Leitbild der Polizei, dass die Gleichheit der Bürgerinnen und Bürger gewahrt wird (unabhängig von Herkunft, gesellschaftlichem Status etc) und bei allen mit gleichen Ellen gemessen wird. Weiter wünsche ich mir seitens der Polizei mehr Fingerspitzengefühl im Umgang mit den Mitbürgern. Am Ende des Tages ist auch die Polizei in gewisser Weise ein Dienstleistungsbetrieb. Freundlicher, ruhiger und kompetenter Umgang (wie das bis auf ein paar Ausnahmen durchaus auch der Fall ist), statt belehrendes, grosskotziges und arrogantes Getue im Wissen dass man am längeren Hebel ist. Zudem erwarte ich Fairness und nicht, dass Bürgerinnen und Bürger eingeschüchtert werden bei einem Vergehen, sondern dass sie über ihre Rechte und Pflichten aufgeklärt werden. Und nicht deren Unwissenheit darüber ausgenützt wird.