Noch ist es nicht all zu lange her, dass "unser" Glarner André Reithebuch zum Mister Schweiz gewählt wurde. Die Diskussionen rund um seine Person möchte ich eigentlich nicht aufgreifen. Jedoch hat er auch in den politisch bürgerlichen Lagern mit seiner Positionierung als bodenständiger und naturverbundener Handwerker und richtiger Schweizer (oder wie man in diesen Kreisen gerne sagt: Eidgenosse) viele Sympathien gewinnen können. Endlich mal wieder kein Papierlischwiizer quasi.
Im Leserforum von http://www.suedostschweiz.ch/ bin ich dann auch wieder über diesen lustigen Begriff "Papierlischwiizer" gestolpert. Und es hat mich auch nicht besonders verwundert, dass ein SVP-Exponat damit um sich geschlagen hatte. Ich zitiere eine kurze Sequenz aus der Diskussion um's Thema Jugendgewalt in Chur (http://www.suedostschweiz.ch/leserservice/forum/index.cfm?page=detail&threadid=16324&postid=16353#16353 ) : "Vermutlich waren es wieder 'Schweizer'. Vom Migrationshintergrund erzählt dann niemand. Es ist doch logisch, dass diese Steigung der Jugendgewalt verbunden ist mit der realen Erhöhung des Ausländeranteils. (Mit real meine ich die Papiirlischweizer miteinberechnet!!)Es kotzt mich an, dass die Zeitungen von Schweizern sprechen und man sieht im Video genau, dass die Schläger sicherlich im Balkan gebürtig sein müssten oder zumindest von dort abstammen.Über diese Dinge spricht nur keiner bei den linken Zeitungen."
aha, wieso wollen dann die Zollbeamten immer meinen Pass sehen, wenn man ja Nationalitäten und Herkünfte auf Grund des Aussehens bestimmen kann?
und weiter:
"Naja, wenn Sie dann nun Gewalt als Kultur verkaufen möchten, bitte sehr.Man müsste dann ja Ehrenmorde ebenso mit der Kultur entschuldigen!Kultur hin oder her, in der Schweiz müsste man sich nach bürgerlichem Verständnis benehmen (Nach linkem Verständnis darf man Zürich zerschlagen und Hotels besetzen sowie zerstören). Wer sich nicht benehmen kann, der ist hier im falschen Land und soll schleunigst wieder dort hin, wo er her kam. Dort kann er dann wieder seine Frau verprügeln und andere Frauen steinigen. Er darf sich dort dann wieder seiner Neandertaler-Kultur zuwenden."
Nun frage ich mich, ob sich ein Präsident einer SVP-Sektion erlauben darf, mit solchen - meiner Meinung nach rechtlich - sehr kritischen Aussagen (Neandertaler Kultur, etc.) an die Öffentlichkeit gehen darf. Für mich disqualifiziert sich diese Person somit direkt selbst. Und auch die SVP. Wer hier die Nähe an die rechte Szene komplett abstreitet, der kann nicht die ganze Wahrheit sagen oder muss sich eigentlich von solchen Leuten distanzieren.
Aber kann mir denn jemand mal Papierlischweizer definieren? Sind dann Cecchet Cecchets, Heftis, Bertinis, Martis etc. nicht ursprünglich und eigentlich auch Papierlischweizer? ein "i" am Namesende deutet im Normalfall auf einen italienischen oder romanischen Ursprung hin. Ab wann ist man den ein Papierlischweizer? Und ab wann nicht mehr? Und wie wird man denn ein so toller Eidgenosse?
Macht Euch selbst ein Bild von Marc Ziltener, Präsident der SVP Sektion Glarus Nord:
http://www.svp-glarusnord.ch/index.asp?fHigherChapter_ID=172&fChapters_id=172&fSubChapters_id=189&ID_Contents=&fTemplatefile=inhalt.asp&blnPreview=0&fLanguage_ID=0&fSeason_ID=0
"Ich lege viel Wert auf artgerechte Tierhaltung, deshalb kaufe ich nur Schweizer Fleisch."
aber zurück zum eigentlichen Thema:
In den letzten Tagen wurden die Finalistinnen der nächsten Miss Schweiz Wahl bekannt gegeben. Unter den Kandidatinnen ist auch Marion Stutz aus Hochdorf (LU) - eine (Zitat) "waschechte 1291 Schweizerin". Nun was ist eine waschechte 1291 Schweizerin? War die Gute mit auf dem Rütli vor über 700 Jahren? Dann hat sie sich echt gut erhalten. Bravo! Und warum bezeichnet man sich so? Die Antwort ist ganz einfach: «Ich nenne mich 1291-Schweizerin, weil ich oft für eine Russin gehalten werde.» Noch Fragen?
http://www.20min.ch/unterhaltung/people/story/-Eine-waschechte-1291-Schweizerin--26257366
Donnerstag, 18. Juni 2009
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